Der Frosch in der Pfanne

Folgende Geschichte habe ich als Kind einmal gehört: Wenn man einen Frosch in kochendes Wasser wirft, dann tut er alles, um dem Inferno zu entkommen. Setzt man ihn aber in lauwarmes Wasser und erhöht langsam die Temperatur, dann kocht er bei lebendigem Leibe, ohne dass er Anstrengungen macht, sein Wärmegefängnis zu verlassen. Wahr oder nicht, spielt keine Rolle. Denn Unternehmen verhalten sich in sich zuspitzenden Krisensituationen oft ähnlich. Am Anfang sind es ein paar negative Tweets oder Facebook-Kommentare. Es folgen Leserbriefe, eine unvorteilhafte Berichterstattung in der Lokalpresse und bevor man sichs versieht, steht das Fernsehen oder der «Blick» vor der Tür. Eine differenzierte Sicht ist schwierig; bis zuletzt hat das Management die Hoffnung, dass alles nicht so schlimm wird. Diese Taktik kann funktionieren. Falls nicht, ist der Schaden beträchtlich. Deshalb empfiehlt sich die Festlegung von Eskalationsstufen. Will heissen: Kommunikationsabteilungen legen fest, ab welchem Punkt wer wie reagiert. Und zwar vor der Krise.