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Erst denken, dann twittern

Immer wieder tappen Prominente in die Twitter-Falle. Obwohl der Begriff «Falle» eigentlich nicht zutrifft. Denn per Definition ist eine Falle eine Vorrichtung oder ein Trick, mit dem man jemanden täuschen will. Bei Twitter ist alles glasklar: Was in die 140 Zeichen passt, wird publiziert. Sofort. Jeder Twitter-User ist Redaktor, Lektor, Verleger und Distributor in einem, das birgt Verantwortung. Zwar ist eine Löschfunktion von Beiträgen bei Twitter integriert. Nur: Sobald ein Screenshot von einem kontroversen Beitrag erstellt ist, hat man die Macht über seinen Tweet verloren. Hohe Vernetzung und umgehende Publikation sind Fluch und Segen zugleich. Daher: zuerst denken, dann twittern.

Umfragewerte sind keine Prognose

Haben Sie den Brexit vorhergesagt? Dann waren Sie besser als unzählige Spekulanten und Finanzhäuser, die ihre Investitionsstrategie nach den letzten Umfragewerten auf einen Verbleib von Grossbritannien in der Eurozone ausgerichtet haben.

Nicht nur Börsianer mussten sich am Vorabend der Bekanntgabe des Abstimmungsresultats positionieren. Auch die Printmedien mussten sich festlegen, da die Resultate erst weit nach Redaktionsschluss bekannt wurden. Anders als die Spekulanten verhielten sich die Medien zurückhaltender und liessen sich nicht auf ein «in» oder «out» hinaus. Einzig die «Basler Zeitung» und der «Tages-Anzeiger» haben sich mit ihren Leitartikeln leicht verspekuliert – da sie im Grundtenor des Artikels davon ausgingen, dass alles beim alten bleibt. Aber Milliarden wurden damit nicht in den Sand gesetzt – es wurde höchstens etwas am Ego gekratzt.

Anders als an der Börse konnten die Medien auf Zeit spielen. Dennoch war ich überrascht, wie klar die Finanzmärkte von einem Verbleib ausgingen. Dass Umfragen keine klare Prognose, geschweige denn Endresultate sind, wurde in den letzten Jahren schon oft an der Urne bewiesen. Die Welt lässt sich weder durch mathematische Modelle noch durch unzählige Umfragen vorherberechnen. Entschieden wird am Tag X mit einem Kreuz an der Urne. Und das ist gut so.

Stillstand ist Rückschritt

Der Online-Werbemarkt wächst rasant und verzeichnete in der Schweiz 2015 erstmals einen Umsatz von über 1 Milliarde Franken. Inhalte werden immer öfter auf mobilen Geräten konsumiert. Tablets und Mobiltelefone laufen dem klassischen PC den Rang ab. Auch bewegte Bilder werden wichtiger. So erstaunt es nicht, dass Youtube nach Google die zweitgrösste Suchmaschine der Welt ist. Und nicht zuletzt sind die Social Media ein Grundstein vieler Marketingkampagnen. Die Möglichkeit, Inhalte zu teilen, zu kommentieren oder selber zu erstellen, wird von über 1,6 Milliarden Nutzern allein auf Facebook genutzt. Für Website-Betreiber heisst es daher: Aufrüsten. Responsive Design, Twitter- oder Youtube-Plugins sowie Social Media Sharing Buttons sind nur einige Funktionen, die von Usern auf modernen Plattformen erwartet werden. Für uns mehr als genügend Gründe, unsere Wirtschaftsplattform «ROI-Online» auf dem neusten Stand der Technik zu halten.

PS: Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.

Ein Klick ist (noch) kein Erfolg

Mit über 2,5 Milliarden Aufrufen ist der südkoreanische Musiker PSY mit «Gangnam Style» der unangefochtene Spitzenreiter der Youtube-Hitliste. Auf den weiteren Rängen und allesamt mit mehr als 1 Milliarde Aufrufen folgen Musikvideos von Popgrössen wie Wiz Khalifa, Mark Ronson, Taylor Swift, Katy Perry oder Justin Bieber. Der Erfolg dieser Videos ist unbestritten – die Künstler verdienen damit Geld.

Etwas schwieriger sieht die Erfolgsmessung von politischen Videobotschaften aus. Gerne messen Parteien oder Medien den Erfolg anhand der Anzahl Klicks. Ein gutes Beispiel ist das Youtube-Video «Welcome to SVP». Mit über 900 000 Aufrufen wurde das Video für Schweizer Verhältnisse überdurchschnittlich oft angeklickt. Ein zweiter Blick verrät: 5300 Daumen nach oben stehen 8500 Daumen nach unten gegenüber. Auch die über 3000 Kommentare sind inhaltlich bunt gemischt und reichen von bedingungsloser Zustimmung bis hin zur kompletter Ablehnung. Wenn eine Aussage gemacht werden kann, dann diese: Ein Klick bedeutet noch keine Zustimmung.

Von Print zu social

Wer die Zeitungslandschaft verfolgt, stellt fest: Aus dem Stellenbund wurde ein Stellenbündchen. Die Verlagerung von Stelleninseraten in die digitale Welt trifft die Printmedien mit voller Wucht. Online-Plattformen wie www.jobs.ch oder www.jobscout24.ch sind dank Zehntausender von Stellenangeboten und einfacher Suchmöglichkeiten bei Jobsuchenden beliebt. 5,3 Millionen Besucherinnen und Besucher monatlich verzeichnet alleine jobs.ch. Doch die Vormachtstellung dieser digitalen Job-Plattformen ist nicht unantastbar. Sie erhalten Konkurrenz von verschiedenen Seiten. Social-Media-Plattformen wie LinkedIn oder Xing nutzen ihren Netzwerkvorteil bei Stelleninseraten. So sieht der Stellensuchende auf einen Blick, ob er jemanden im neuen Betrieb kennt, oder kann sich durch das zukünftige Team klicken. Noch weiter gehen Plattformen wie JANZZ.jobs.ch. «Auf JANZZ.jobs sucht man nicht, auf JANZZ.jobs wird man gefunden», wie es auf der Website heisst. Einmal sein Profil hochgeladen, werden verfügbare Stellen damit verglichen – und der Jobsuchende erhält passende Angebote. Job-Matching heisst der entsprechende Begriff.

PS: Das Durchstöbern von Zeitungsinseraten war definitiv einfacher.

Hype um die neue 50er-Note

«Der erwartete Hype um die neue 50er-Note blieb aus»: So oder ähnlich lauteten die Schlagzeilen der grossen Tageszeitungen am Tag nach der Herausgabe der neuen Banknote. Passender hätte es heissen müssen: «Bevölkerung lässt Medienhype kalt.» Der Kampf der Presse um Aufmerksamkeit ist verständlich, machen doch allen grossen Verlagen Leserschwund und Margenverluste zu schaffen.

Stirnrunzeln bereitet mir hingegen die Schweizerische Nationalbank (SNB). Mit Plakatkampagnen oder Youtube-Werbung betreibt sie eine grossangelegte Werbeaktion für die neue Banknote. Es entsteht fast der Eindruck, die Note sei heute günstiger zu haben als morgen.

Die SNB reduziert ihre Kampagne auf den Spruch «Das jüngste Schweizer Original» und das Abbild der neuen Note. Was will sie mit ihrer Aktion erreichen? Ein Aufklärungsziel, wie zum Beispiel die Präsentation der neuen Sicherheitsmerkmale, verfolgt sie nicht. Dafür hat die Kampagne zu wenig Inhalt. Falls es um die simple Bekanntmachung der neuen Note geht, so haben dies die Publikumsmedien mit ihrem inszenierten Anti-Hype diesmal deutlich besser gemacht.

PS: Fortsetzung folgt. In regelmässigen Abständen erscheinen nun die weiteren Noten der neuen Serie. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht.

Medienmonitoring als Teil der Unternehmensstrategie

Als Social-Media-Nutzer freue auch ich mich über Facebook-Likes oder Re-Tweets bei Twitter. Die Resultate sehe ich bei jedem Beitrag live angezeigt oder ich erhalte eine Benachrichtigungs-E-Mail. Jeder erhält mit wenig Aufwand sein eigenes Monitoring präsentiert.

Wichtiger als für Privatpersonen ist es für Unternehmen, zu wissen, was über sie geschrieben wird. Für soziale Netzwerke existieren zahlreiche Gratistools wie Hootsuite, Google Alerts oder Mentionmap. Programme wie diese sind zum Teil kostenlos oder bieten in der Regel die Basisfunktionen gratis an. Für die Analyse der Printmedien existieren Anbieter, die anhand von definierten Stichworten Zeitungen und Magazine lesen und Treffer melden. Diese Dienstleistungen kosten. Viele Unternehmen nehmen daher Abstand davon.

«Richtiges» Medienmonitoring listet nicht nur auf, wie oft ein Unternehmen unter welchen Stichwörtern erwähnt wurde, sondern bezweckt auch, in der Öffentlichkeit aufkommende, organisationsrelevante Themen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Es ist Teil des Issue-Managements. Bestmögliche Resultate erhält man in der Kombination von Online-Gratistools, externen Dienstleistern sowie einem fach- und sachkundigen Verantwortlichen im Unternehmen selbst. Das Medienmonitoring als reine Marketing- oder Kommunikationsmassnahme zu sehen, greift zu kurz, es ist eine Führungsaufgabe auf Stufe Geschäftsleitung.

Sprechen Sie Emoji?

«FYI», «BTW» oder «ASAP»: In Briefen verpönt, in E-Mails geduldet und im Chat fest verankert, haben sich Abkürzungen in der Alltagskommunikation einen festen Platz erkämpft. Wem das bereits zu viel Text ist, kann eines der über 800 Emojis verwenden. Emoji? Sprechen Sie kein Emoji? Emojis sind bunte Symbole, vornehmlich eingesetzt in der Kommunikation per Smartphone oder Internet. Männchen, Tiere, Alltagsgegenstände. Sie kommen aus Japan und bedrängen gerade die jahrtausendealte Herrschaft der Buchstaben. Mit dem neusten Trend der Kommunikation werden wir früher oder später alle konfrontiert, denn Chat-Programme erobern die Unternehmen. Die ersten haben bereits umgestellt und verwenden Chats in der internen Kommunikation – auf Kosten der guten alten E-Mail. Für die private Kommunikation gelten andere Regeln als für die geschäftliche. In der Businesskommunikation haben Abkürzungen und kleine, lustige Pixelbildchen keinen Platz. Das ist aber meine Meinung. Wer weniger konservativ denkt, sei trotzdem gewarnt: Starten Sie Ihre Konversation lieber konventionell.

PS: Emoji-Lektion 1: Senden Sie anstelle von «Herzlichen Dank, ich bin mit Ihren Vorschlägen einverstanden, freundliche Grüsse» ein Bildchen mit einem Daumen nach oben.

FYI = For Your Information / BTW = By The Way / ASAP = As Soon As Possible

Mit dem Osterhasen kommt der Stau

Trotz fortschrittlichster Navigationsgeräte, Stauapps und mehr als frühzeitiger Verkehrsaufkommensprognose: Der Stau auf der Nord-Süd-Achse gehört zu Ostern wie der Schoggihase in der Zellophanfolie. Allen Warnungen zum Trotz schaltet so mancher sonst zivilisierte Mensch in diesen Feiertagen auf naiv-stur oder eben auf das altbekannte Göschenen–Airolo und steuert seinen fahrbaren Untersatz gen Süden. Die Medien indessen zelebrieren den Osterstau und machen sich einen Spass daraus. Bei SRF 3 konnte man in der Osterwoche sogar auf die maximale Staulänge wetten. Der Sieger stand beim «ROI-Online»-Redaktionsschluss noch aus.

Wieso tun wir uns das an? Persönlich glaube ich, dass wir den Stau so lange wie möglich verdrängen. Bis zur letzten Minute hoffen (oder glauben) wir, dass wir – aus welchen unerklärlichen Gründen auch immer – davon verschont bleiben. Spätestens dann, wenn die Bremslichter und die Warnblinkanzeige beim Vorderwagen aufleuchten, wird uns bewusst, dass das Unvermeidbare eben doch nicht vermeidbar ist. Für etliche Reisende ist der Stau Teil ihres Ferienerlebnisses. Erst nach ein bis zwei Stunden fluchen und sich ärgern scheint der moderne Mensch die imaginäre Barriere überwunden zu haben, um sich ganz dem Feriengefühl hingeben zu können. Daher: Verderben wir mit Routenvorschlägen und Stauzeitprognosen den Stautouristen nicht ihren Event – er ist psychologisch sehr wichtig.

PS: Im August 2010 staute sich der Verkehr auf 90 Kilometern zwischen Peking und Tibet und hielt ganze zwölf Tage lang an. Oder in São Paulo, wo der Verkehr 2009 auf 293 Kilometern total zum Erliegen kam. Und nein – ich blieb über Ostern zu Hause.

Individuelles Marketingmerkmal gesucht? Die Handschrift!

Mit meiner Handschrift stehe ich auf Kriegsfuss, seit ich denken kann. Der Tintenkiller war, ob erlaubt oder nicht, mein bester Freund. Mit allerlei Tricks mogelte ich mich später am Lehrerseminar durch die Unterrichtseinheiten «Wandtafelschreiben und Schnürlischrift». Heute wäre es einfacher: Die Wandtafel wird durch interaktive Boards und Powerpoint ersetzt, eine simple Basisschrift hält Einzug in die Schreibhefte. Die Handschrift wird in allen Bereichen immer weniger gebraucht – oft im Geschäft oder privat.

Derweil lässt sich in der Geschäftswelt ein Gegentrend beobachten. Eigens eröffnete Manufakturen stellen «Schönschreiberinnen und Schönschreiber» ein und offerieren neue Marketingoptionen. Denn die Handschrift steht für Kreativität, Individualität und persönliche Nähe – gefragte Elemente in Kommunikation und Marketing. Wieso nicht Briefe und Couverts bei der nächsten Neukundenakquise in Handschrift produzieren lassen?

Falls wir Ihr Interesse geweckt haben sollten, helfen wir gerne mit Adressen und Tipps weiter.

PS: Auch im privaten Bereich gibt es für alle kalligraphischen Tiefflieger und Ärzteaspiranten keine Ausreden mehr. Denn es existieren Dienstleistungen für lesbare Geburtstagskarten, Weihnachtskarten oder Einladungen.