Die Fluggesellschaft Swiss rechnet damit, Tagungsveranstalter rechnen damit, und auch wir rechnen ab und zu damit: mit dem Nichterscheinen, den sogenannten «No-Shows». Seien wir ehrlich: Auf den ersten Blick ist die Einladung verlockend; interessantes Thema, spannende Referenten und einmal weg vom Bürostuhl. Mit einer kurzen E-Mail oder einer vorfrankierten Karte ist die Anmeldung subito erledigt. So weit, so gut.
Spätestens am Vorabend ist die Euphorie verflogen – das E-Mail-Postfach quillt über, die Arbeit wurde nicht weniger und dann noch die mühsame Anreise. Bis zu 15 Prozent der Angemeldeten werden daher den Weg an die Veranstaltung nicht schaffen (Beispiel «Perspektiven Zentralschweiz»). Das stellt die Veranstalter vor Herausforderungen. Sie müssen die «No-Shows» einrechnen, sollen nicht ganze Sitzreihen leer bleiben. Und so ist der Organisator paradoxerweise über jeden Zehnten froh, der nicht erscheint.
PS: Wer glaubt, dass «No-Shows» ein neuzeitliches Phänomen sind, irrt. Dies zeigt exemplarisch ein Artikel des deutschen Magazins «Der Spiegel» aus dem Jahre 1976. Darin wird erwähnt, dass Lufthansa-Flüge mit 5 bis 20 Prozent überbucht würden.